Kommuniqué des Zentralausschusses für die historische Forschung an die Deputazioni e Società di Storia Patria, Vereinigungen der italienischen Historiker, die Universitätsinstitute der Historischen Wissenschaften

By
Michael Matheus, Deutsches Historisches Institut in Rom

Kommuniqué der Giunta centrale per gli studi storici/des Zentralausschusses für die historische Forschung

an die

Deputazioni e Società di Storia Patria
Vereinigungen der italienischen Historiker
die Universitätsinstitute der Historischen Wissenschaften

In den vergangenen Tagen haben wir über die Verordnung des Staatsrates vom 14. Februar dieses Jahres berichtet, wonach mit Bezug auf das Aussetzungsersuchen dem Einspruch der Mitglieder der Giunta stattgegeben worden ist; auf der Grundlage eines Gesetzesdekretes vom 19. Dezember 2005 war diese Giunta zum 31. Dezember 2005 aufgelöst worden. Demensprechend sind die frühere Giunta, die Präsidenten der nationalen Institute und ihre jeweiligen Beiräte bis zur inhaltlichen Prüfung des Neuordnungsplans durch die Verwaltungsgerichte wieder in ihr Amt eingesetzt worden.

Den Freunden und Kollegen drücken wir unseren Dank für die Solidaritätsbekundungen aus. Nunmehr halten wir es für notwendig, die wesentlichen Dokumente zur langen Geschichte der Reform der Giunta centrale und der nationalen Institute bereitzustellen; vor allem aber müssen nun gemeinsame Überlegungen unter den italienischen Historikern initiiert werden, um die anstehenden Probleme der Reform der Giunta und der nationalen Institute ernsthaft angehen zu können.

Deshalb stellen wir hier die folgenden Dokumente zur Verfügung, die auf der Homepage der Giunta (www.giunta-storica-nazionale.it) unter dem Link „Nuovo Regolamento“ abrufbar sind.

A. Neuordnungsentwurf, den die Giunta einstimmig verabschiedet und im Juli 2001 dem Ministerium für Kulturgüter vorgelegt hat.

B. Neuordnungsplan, den der Ministerrat auf Vorschlag des Ministeriums für kulturelle Aktivitäten und Güter am 3. August 2005 verabschiedet hat und der per Präsidialdekret Nr. 255 vom 11. November 2005 in der G.U. vom 19. Dezember 2005 veröffentlicht worden ist.

C. Einspruch der Mitglieder der für aufgelöst erklärten Giunta bei der Verwaltungsgerichtsbarkeit, beim Tribunale Amministrativo Regionale del Lazio und beim Staatsrat.

D. Verordnung des Staatsrats vom 14. Februar 2006.

E. Gesetz 419/1999 und damit zusammenhängende Bestimmungen.

Zur besseren Nutzung dieser Dokumentation, vor allem aber zur Anregung eines kollektiven Reflexionsprozesses möchten wir an dieser Stelle auf das wichtigste Problem hinweisen, von dem die zukünftige Organisation der historischen Wissenschaften in Italien abhängen wird.

Der zentrale Punkt besteht darin, von der früheren Ernennung auf Lebenszeit der Präsidenten und der Beiratsmitglieder durch den Staatspräsidenten abzugehen (wie eben bisher geschehen) und durch ein zeitlich befristetes Mandat zu ersetzen. Die Giunta war seit ihrem ersten Neuordnungsentwurf aus dem Jahr 2001 einstimmig für das Prinzip des befristeten Mandats einschließlich der Altersgrenze, allerdings unter der Bedingung, daß die Ernennung für jedes Mandat durch den Minister auf der Grundlage einer von den Historikern präsentierten Vorschlagsliste, oder eines Dreiervorschlags, erfolgen sollte; die ausschließliche oder fast ausschließliche Ernennung der Präsidenten und der Beiratsmitglieder der Giunta und der nationalen Institute durch den Minister würde die gesamte Macht in die Hände der Regierung pro tempore legen und damit einer erheblichen Politisierungsgefahr aussetzen. Da ein allgemeiner und abgesicherter Historikerverband fehlt, besteht die Schwierigkeit darin, die Modalitäten für die Konsultationen festzulegen, aus denen die Kandidatenvorschläge der Giunta und der Institute hervorgehen sollen.

In der Überzeugung, daß eine echte Reform nur durch die Abkehr vom Prinzip der Ernennung von oben möglich ist, geht es darum, ab sofort - und solange es noch keinen Verband gibt, der wie in den USA oder in Deutschland alle Historiker repräsentiert - eine sichere Basis für die Mitsprache zu schaffen.

Es ist äußerst wichtig, daß in den nächsten Monaten von allen Seiten Vorschläge eingebracht werden, um binnen Jahresfrist (äußerste vom Gesetzgeber eingeräumte Aufschubsfrist) den Erlaß eines neuen Organisationsplans zu ermöglichen, der die betroffenen Einrichtungen unter Wahrung ihrer wissenschaftlichen Unabhängigkeit zu retten vermag. Unsere Absicht ist es deshalb, in den kommenden Monaten ein Treffen zu organisieren, wo über die Organisation der historischen Studien in Italien gesprochen werden soll; wir bitten alle interessierten Einrichtungen und Verbände, mit der Erarbeitung von Ideen und Vorschlägen zu beginnen.

Unsere Initiative ruht auf der Überzeugung, daß die Giunta und die Institute nach ihrer Neuordnung und Stärkung nützliche Dienstleistungseinrichtungen für die in den letzten Jahrzehnten nachhaltig gewachsene italienische Geschichtswissenschaft darstellen können. Insbesondere halten wir die Giunta und die Institute für wichtig, um die Verbindung zwischen den universitären Einrichtungen und der breit gefächerten Historikerschaft auf nationaler und internationaler Ebene zu gewährleisten.

Auf der Grundlage dieser Überzeugung entschieden sich die Giunta und die Institute bereits 1999 (vgl. Dokument E) dafür, im öffentlich-staatlichen Bereich angesiedelt zu bleiben. Das setzt unserer Meinung nach voraus, daß ihre Stabilität garantiert wird durch die Bereitstellung von Finanzmitteln durch einen eigenen Haushaltsposten; darin sollten auch die Deputazioni e società di storia patria eingeschlossen sein, die zunächst vorgesehen waren, in der letzten Fassung des nunmehr angefochtenen Neuordnungsplans jedoch nicht mehr erscheinen. Zu klären ist ferner der Sitz der Giunta; nachdem die früheren Räumlichkeiten im viale Lincoln, Nr. 3 (Roma-EUR) seit geraumer Zeit gekündigt worden sind, hat sie eine vorläufige, aber völlig unangemessene Aufnahme beim Istituto di storia antica gefunden. Aufgrund der gegenwärtigen provisorischen Situation wäre sie keinesfalls in der Lage, ihren Funktionen nachzukommen.

Der Präsident

Paolo Prodi

Roma, den 12. März 2006

Istituto storico italiano per il medio evo
P.zza dell'Orologio 4, 00186 Roma
Tel. 06 68802075 - 6877059
Fax 06 68195963
sito http://www.isime.it

-------------------------------------------------------------

Alle Deputazioni e società di Storia Patria
Alle Associazioni degli storici italiani
Ai Dipartimenti Universitari di discipline storiche

Abbiamo dato notizia nei giorni scorsi dell'ordinanza del Consiglio di Stato del 14 febbraio u.s. che, pronunciandosi sulla richiesta di sospensiva, ha accolto il ricorso avanzato dai membri della Giunta che era stata dichiarata decaduta il 31 dicembre 2005 con Decreto del governo emanato il 19 dicembre, 10 giorni prima. La Giunta precedente, i presidenti degli Istituti Nazionali e i relativi consigli risultano quindi ora reintegrati in attesa di una riconsiderazione di sostanza presso i tribunali amministrativi nel merito del nuovo Regolamento.

Ringraziando gli amici e i colleghi della solidarietà dimostrata, riteniamo ora necessario fornire la documentazione essenziale della lunga storia della riforma della Giunta centrale e degli istituti nazionali, ma soprattutto iniziare una riflessione comune insieme agli storici italiani per affrontare seriamente insieme i problemi della riforma della Giunta e degli Istituti Nazionali.

Mettiamo quindi a disposizione di tutti i seguenti documenti che sono reperibili sul sito della Giunta (www.giunta-storica-nazionale.it, alla home page sotto il richiamo "Nuovo Regolamento"):

A. Bozza di regolamento proposta all'unanimità dalla Giunta al Ministero dei Beni culturali nel luglio 2001.

B. Testo del regolamento approvato dal Consiglio dei Ministri su proposta del Ministro Beni e Attività culturali in data 3 agosto 2005 e pubblicato sulla G.U. 294 il 19 dicembre 2005 con il DPR 11 novembre 2005, n.255.

C. Ricorso avanzato dai membri della Giunta dichiarata decaduta alla giustizia amministrativa, al TAR del Lazio e al Consiglio di Stato.

D. Ordinanza del Consiglio di stato in data 14 febbraio 2006.

E. Legge 419/1999 e norme collegate

Per facilitare la consultazione di questa documentazione e soprattutto per avviare una riflessione collettiva intendiamo qui indicare il problema più importante a cui può essere collegato il futuro dell'organizzazione delle scienze storiche in Italia.

Il punto centrale è quello di trasformare la precedente nomina a vita dei presidenti e dei membri dei consigli da parte del presidente della Repubblica ( come avveniva nei decenni precedenti) in nomina a mandato temporaneo. Noi come Giunta avevamo accettato all'unanimità il principio del mandato temporaneo, compresa la scadenza d'età, sin dalla prima bozza del regolamento da noi elaborata nel 2001, con la condizione che la nomina del Ministro avvenisse sulla base di una rosa, o terna, proposta per ogni candidatura da parte degli storici: una nomina esclusiva o quasi esclusiva dei presidenti e dei consiglieri della Giunta e degli istituti Nazionali da parte del Ministro porrebbe tutto il potere nelle mani del governo pro-tempore con un rischio enorme di politicizzazione. La difficoltà sta nel determinare, data la mancanza di una base associativa omni-comprensiva e sicura, le modalità della consultazione per l'avanzamento delle candidature da parte della Giunta e degli Istituti. Nella convinzione che una vera riforma non può avvenire che rovesciando le nomine dall'alto, il problema è quello di stabilire sin da ora una base certa di partecipazione in vista dello sviluppo di una Associazione che possa essere rappresentativa di tutti gli storici come avviene negli USA o in Germania.

È estremamente importante nei prossimi mesi avanzare proposte da parte di tutti per giungere entro l'anno (ultimo termine di rinvio concesso dalla legge) alla emanazione di un nuovo regolamento che possa salvare le istituzioni coinvolte nel rispetto dell'autonomia della ricerca. Pensiamo quindi di organizzare nei prossimi mesi un incontro per discutere sull'organizzazione degli studi storici in Italia e chiediamo a tutte le istituzioni e associazioni interessate di incominciare ad elaborare sin da ora idee e proposte.

Il tutto è basato sulla convinzione che la Giunta e gli Istituti, se riformati e rafforzati, possano essere utili strutture di servizio per la storiografia italiana, così cresciuta negli ultimi decenni. In particolare si ritiene utile la presenza della Giunta e degli Istituti per il raccordo tra le istituzioni universitarie e il più vasto mondo degli storici in campo territoriale e nella comunità internazionale.

Sulla base di questa convinzione la Giunta e gli Istituti scelsero già nel 1999 (vedi documento E) di rimanere nella sfera pubblica. Questo suppone, a nostro avviso, che vi sia una garanzia di stabilità con uno stanziamento fissato in apposito capitolo di bilancio in cui sia previsto anche il collegamento con le Deputazioni e società di storia patria che in un primo tempo erano state incluse e poi in seguito estromesse nell'ultima redazione del Regolamento ora messa in discussione. Deve essere anche trovata una soluzione del problema della Sede della Giunta la quale, sfrattata da tempo dall'antica sede di viale Lincoln n. 3 all'EUR, ha ora una localizzazione provvisoria e assolutamente impropria presso l'Istituto di storia antica. La Giunta nell'attuale situazione di provvisorietà non sarebbe in ogni caso in grado di assolvere i suoi compiti funzionali.

IL PRESIDENTE

Paolo Prodi

Roma, 12 marzo 2006

Istituto storico italiano per il medio evo
P.zza dell'Orologio 4, 00186 Roma
Tel. 06 68802075 – 6877059
Fax 06 68195963
sito http://www.isime.it

Editors Information
Published on
Contributor
Classification
Temporal Classification
Regional Classification
Subject - Topic
Additional Informations
Language